Denkzeiten

Ein Blick hinter die Kulissen
Ein Interview von Sandra von Siebenthal

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Wie würde eine kurze Biographie von Ihnen aussehen?
Erste Lebensjahre in Rom, dann folgte eine ruhige Kindheit mit Schildkröte und "Captain Future" am Stadtrand von Bonn. Eine mehr oder weniger erfolgreiche Schulzeit im Zweckbau aus Waschbeton. Als Teenager durch Comics, Filme und Plattencover die Faszination für Illustration und Grafik entdeckt. Studium der Illustration in Aachen und später Aufbaustudium an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Momentan lebe ich mit Partnerin in Berlin und arbeite als freiberuflicher Illustrator.

Waren Sie das Kind, das immer und überall  mit Zeichenstiften bewaffnet auftrat?
Nein, aber es ist häufiger passiert, dass ich mich in mein Zimmer zurückgezogen habe und beim Zeichnen längere Zeit abgetaucht bin.
Dafür habe ich im Unterricht viel gezeichnet, nur wenige Lehrer haben verstanden, dass man trotzdem zuhören konnte. Kürzlich gab es sogar eine wissenschaftliche Untersuchung dazu, die diese These bestätigt. Das Gehirn ist nämlich aktiver, wenn die Hände beschäftigt sind und kann so dem Unterricht länger folgen.
Dazu kommt die Verknüpfung von Wissen und Bild, was bis heute sehr gut funktioniert. Bei jeder Illustration weiss ich genau, welches Hörbuch oder welchen Podcast ich bei der Arbeit gehört habe, ich muss nur das Bild sehen und direkt sind alle Details wieder präsent.

Sind Sie heute immer mit einem Skizzenbuch, um auch vom Leben zu zeichnen, oder dienen Ihnen diese nur zu Studienzwecken für Illustrationen?
In meiner Tasche befindet sich immer ein kleines Skizzenbuch, aber nicht um die Umwelt zu zeichnen sondern um Gedanken und Ideen festzuhalten.
Sich durch die Stadt bewegen und Menschen beobachten ist immer inspirierend. Dazu stösst man gerade beim Schlendern auf Lösungen zu Problemen, die man schon eine Weile mit sich herumträgt. Und die müssen notiert werden, solange sie frisch sind.
Zeichenstudien im Skizzenbuch finden meistens zuhause statt. Für Charakterstudien eignen sich Filme und Serien prima, wie z.B. die Filme von Fellini.

Wie sah Ihr Weg in die Illustration aus?
Ursprünglich war der Plan, GrafikDesigner zu werden. Obwohl ich immer gerne gezeichnet habe, waren die beruflichen Prognosen für Grafiker damals besser. Doch beim Studium an der FH haben mich die Grafik- und Typokurse nicht interessiert, dafür war der Illustrationskurs eine wirkliche Offenbarung. Dann war die Entscheidung gefallen.
Wobei auch nach dem Studium meine Karriere alles andere als gradlinig war, gerade in den ersten Berufsjahren habe ich viele Grafik-Jobs gemacht (von Web-Seiten bis zu TV-Trailern), wie vermutlich viele andere Zeichner auch.

Ist eine Ausbildung zum Illustratoren unabdinglich, hilfreich, unnötig?
Angesichts der vielen digitalen Angebote heutzutage frage ich mich das auch häufiger. Bei YouTube findet man zu jeden Thema ein Tutorial und dazu gibt es noch die ganzen Online-Kurse.
Trotzdem glaube ich kann das alles kein Studium ersetzten. Es ist eine intensive Zeit, in der man sich mit sich selbst und gleichgesinnten auseinandersetzt, unterschiedlichsten Input erhält und alles ausprobieren kann. Diese ganzen Faktoren sind sehr hilfreich, um sich und seinen Weg zu finden. So war es auf jeden Fall bei mir.
Bei den ganzen Onlineangeboten sehe ich die Gefahr, dass man viel guckt und sich ein Wissen aneignet, aber die Anwendung in der Praxis zu kurz kommt. Gerade beim Zeichnen ist die manuelle und physische Tätigkeit extrem wichtig, das Wissen muss in Fleisch und Blut übergehen.

Ich hörte mal die Aussage, Talent gebe es nicht, Können von Willen, Ehrgeiz, Ausdauer, Schweiss und Tränen. Wie sehen Sie das? Alles Talent oder kann man Zeichnen/Illustrieren lernen?
Talent ist eine Starthilfe, es hilft vorwärts zu kommen und Hindernisse leichter zu überwinden. Aber gerade wenn man professionell als Illustrator arbeiten will, braucht man noch viele andere Fähigkeiten. Das meiste ist erlernbar, man muss kein Genie sein, um in dem Bereich arbeiten zu können. Dazu kommt Training. Nicht ohne Grund spricht man von 10.000 Stunden Praxis, die man benötigt um etwas zu beherrschen.

Was macht einen guten Illustratoren aus?
Ein guter Illustrator hat die Fähigkeit, ein Motiv zu kreieren, das den Betrachter berührt.
Dazu sollte die Illustration eine Verbindung mit dem Text eingehen und ihn in irgendeiner Form ergänzen. Sie kann ihn bereichern indem sie ihn hinterfragt, etwas veranschaulicht, ihm eine Atmosphäre verleiht oder ihn kommentiert.
Wobei heutzutage Text und Bild gleichwertig sind, die Zeiten sind vorbei, in denen sich eine Illustration dem Text unterordnen muss. Auch sind die Anwendungsgebiete natürlich vielfältiger als früher und beschränken sich nicht nur auf Literatur und Medien.
Häufig werden akademische Kriterien benutz, um Stil, Technik und Inhalt einer Illustration zu bewerten. Damit lässt sich aber nicht alles erfassen, es gibt viele Beispiele, die diese Kriterien nicht erfüllen und die mich trotzdem ansprechen. Ich denke am Ende ist die Leidenschaft entscheidend, mit der jemand sich einem Thema widmet. Wenn die Begeisterung zu spüren ist, dann bin ich direkt überzeugt, egal ob es altmeisterliche Gemälde oder dilettantische Zeichnungen sind.

Haben Sie Lieblingsmedien (welche?) oder passen Sie diese immer den jeweiligen Ideen an?
Die Art der Umsetzung ist immer abhängig vom Projekt, beim Lesen des Textes wird mir relativ schnell klar, welchen Stil bzw. Atmosphäre die Illustration braucht, danach richtet sich dann die Wahl des Medium.
Meistens sind es Zeichnungen oder Collagen, oder beides zusammen. Egal wofür ich mich entscheide, die Arbeit beginnt analog am Zeichentisch und endet meistens am Computer.
Die digitalen Möglichkeiten sind toll, aber sie können nicht die analogen Techniken, das Gefühl einer Zeichenfeder auf Papier oder die manuelle Arbeit ersetzen.
Trotzdem geht es nicht ganz ohne Mac. Neben der Druckvorbereitung ist er ein super Spielzeug, mit dem man seine Arbeiten auseinandernehmen und neu zusammensetzten kann. Dabei entstehen interessante Zufallsergebnisse, mit denen man sich selber überraschen kann und von denen die Illustration häufig profitiert.
Auch ist mir bewusst, dass digitale Arbeiten schnell zu glatt aussehen können, deswegen probiere ich möglichst mit organischen Materialien zu arbeiten sowie Fehler und Zufallsergebnisse zu provozieren.

Ihr Stil erscheint oft wie aus einer anderen Zeit (eine vor unserer beider Geburt) und wirkt auch teilweise eher düster - wie fanden Sie Ihren persönlichen Stil?
Es ist nicht meine oberste Priorität, düstere Bilder zu entwickeln, ausser man illustriert E.A. Poe. Ich mag einfach gedeckte Farben und finde Motive reizvoll, die nicht alles zeigen, die im Dunkeln oder im Nebel verschwinden, die uneindeutig und rätselhaft sind. Je weniger man zeigt, desto mehr kann der Betrachter seine Phantasie einfliessen lassen. Das ist meine Motivation, und ich habe keine Absicht Horrorwelten zu entwickeln, ganz im Gegenteil, viele Motive, die manche Betrachter düster empfinden haben auf mich eine positive Wirkung weil sie Ruhe ausstrahlen.
Dazu finde ich vieles aus früheren Zeiten interessant, ohne dass ich eskapistisch veranlagt bin. Das fängt bei alten Objekten oder Papieren an, die Patina erzählt viel vom Vorleben und bereichert so die Illustration oder Collage.

Sie arbeiten hauptsächlich im Bereich Editorial und Covers - wieso kam es dazu? Reizt Sie das mehr als zum Beispiel Buchillustrationen?
Das ist ein Resultat meiner Auftragslage der letzten Jahre, es gibt in dem Bereich Editorial viele Jobs, ich arbeite gerne für Magazine und die Bezahlung ist gut.
Ausserdem ist es auch interessant, Artikel zu illustrieren, man beschäftigt sich für eine Zeit sehr intensiv mit einem Thema, viel intensiver als man es normalerweise tun würde.
Eine Illustration über die Seefahrer zu Sindbads Zeiten war dann z.B. eine gute Gelegenheit, die Abenteuer von Sindbad wieder zu lesen.
Ein Portrait von Walter Gropius war ein guter Anlass, sich erneut mit dem Thema Bauhaus auseinanderzusetzen, zu dem es zu der Zeit auch viele Beiträge anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus" gab.
In Ausnahmefällen kann es auch anstrengend sein, wenn man sich z.B. zwei Wochen mit Serienmördern beschäftigt, das kann dann an die Nieren gehen.
Dazu wird man bei Editorial-Jobs mit Motiven und Themen ausserhalb seiner Komfortzone konfrontiert, wodurch man sein visuelles Vokabular erweitern kann.
Unabhängig davon hätte ich aber nichts dagegen wieder mehr im Bereich Buchillustration zu arbeiten.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Eigentlich unspektakulär. Nach dem Frühstück setze ich mich an den Schreibtisch und probiere dort weiter zu machen, wo ich am Vortag aufgehört habe. Für den Fall, dass das nicht gelingt habe ich verschiedene andere angefangene Projekte, mit denen ich mich beschäftigen kann.
Es ist ganz hilfreich, nicht zu vergessen, dass kreativen Phasen schwer zu steuern sind und man nur bedingt Kontrolle hat. Man muss immer flexibel sein und spontan entscheiden, was sich realisieren lässt. Den einem Tag kann man prima zeichnen, den anderen schiebt man Pixel hin und her und wenn gar nichts geht, legt man einen Bürotag ein.
Generell geniesse ich es abends zu arbeiten, die Unruhe vom Tag legt sich, man kann sich prima konzentrieren und in seine Gedankenwelt abtauchen.

Ich hörte mal, der grösste Feind des Künstlers sei nicht mangelndes Talent, sondern die Störung durch andere Menschen. Brauchen Sie zum Arbeiten Stille und Einsamkeit, oder stören Sie andere Menschen nicht?
Ja, auch ein Phänomen, dass ich mir nicht erklären kann. Ich kann nur in meine Gedankenwelt versinken, wenn ich alleine bin. Sobald ich Gesellschaft habe, funktioniert es nicht. Es fühlt sich an, als ob das Hirn zwischen zwei Zuständen hin und her springt. Lynch sagte mal, man muss vier Stunden abtauchen um eine Stunde kreativ arbeiten zu können. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Woher holen Sie Ihre Inspirationen/Ideen?
Ideen findet man tatsächlich überall. Natürlich sind Filme, Bücher und Musik sehr inspirierend, aber es kann auch ein Foto bei Instagram, eine Grafik aus einem alten Lexikon, ein rätselhaftes Objekt vom Flohmarkt oder ein faszinierender wissenschaftlicher Artikel sein.
Alles kann den entscheidenen Anstoss für eine Idee geben.
Ich denke man sammelt permanent allerhand Fragmente ohne zu wissen, wofür man sie benötigt. Auf diese ganzen Bausteine greift man zum späteren Zeitpunkt zurück, wenn das passende Projekt auftaucht.

Können Sie Ihren Weg von der ersten Idee bis hin zum fertigen Bild beschreiben?
Zu Beginn der Arbeit probiere ich zu vermeiden, vor einem weissen Blatt zu sitzen, das schüchtert mich immer noch zu sehr ein. Aus dem Nichts etwas kreieren ist unglaublich schwer. Deswegen probiere ich an etwas existierendes anzuknüpfen, z.B. eine halb fertige Zeichnung oder eine offene Photoshop-Collage vom Vortag. Ist man dann im Arbeitsfluss, kommen auch die Ideen.
Bekomme ich einen Auftrag mit einem neuen Thema, lese ich den Text und mache erste Skizzen. Dazu starte ich eine Bildrecherche im Internet, durchsuche meine Skizzenbücher nach Ideen, die zu der Aufgabe passen oder die ich ummünzen kann.
Auf dem Schreibtisch steht auch ein Karteikasten mit inspirierenden Fotos und Kunstwerken, die ich gerne zu diesem Zweck durchblättere, sie helfen mir einen inneren Dialog zu starten und die visuellen Möglichkeiten eines Themas abzuklopfen.
Wenn mich die Deadline zu sehr unter Druck setzt, entwickle ich schnellst möglich eine „Beta-Skizze“, eine halbherzige Idee, die zur Not realisierbar wäre, wenn mir nichts besseres einfällt. Mit dieser „Beta-Skizze“ in der Hinterhand löst sich der innere Druck und ich kann mich wieder entspannt mit dem Thema beschäftigen.
Habe ich eine komplette Blockade und mir fällt nichts ein, breche ich die Arbeit ab und beschäftige mich mit banalen Tätigkeiten, wie Bastelarbeiten. Einfache physische Arbeit ist hilfreich, um sich abzulenken, die Gedanken laufen trotzdem unterbewusst weiter und irgendwann findet man die Lösung, nach der man sucht.
Der Kunde bekommt meistens nur eine Skizze von mir, gelegentlich werden 3 Skizzen gewünscht. Es wäre theoretisch kein Problem, im Skizzenprozess entstehen immer mehrer Ideen, aber es gibt meistens nur eine, die mich wirklich packt. Eine Idee, hinter der ich auch stehe, bei der mich die Umsetzung reizt und die ich auch ordentlich abschliessen will.
Meistens sind das Bilder, die mir einen Freiraum lassen, das Thema für mich zu erforschen und bei der Umsetzung visuell zu spielen. Es gibt nichts langweiligeres, als eine Skizze 1 zu 1 umzusetzen.
Dazu sind meine Skizzen auch sehr grob, sie zeigen nur die Grundidee und die Hauptelemente. Je konkrete die Skizze ist, desto genauere Vorstellungen haben die Kunden vom Endergebnis und desto weniger Freiheiten habe ich bei der Umsetzung.
Diese Arbeitsweise ist nicht immer ganz leicht für die Kunden, weil sie ein grosses Vertrauen in meine Fähigkeiten voraussetzt. Um die Auftraggeber aber zu beruhigen, bekommen sie zusätzlich ein PDF mit einer Gegenüberstellungen von Skizze und Reinzeichnung früherer Arbeiten. Damit sehen sie, dass aus einer groben Skizze trotzdem eine gute Illustration entstehen kann.

Wenn sie an Ihre vergangenen Arbeiten denken: Gibt es ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Wenn ja: Welches, und wieso?
Auch wenn das Projekt etwas älter ist, so hat die Kurzgeschichte „Waldminiatur“ für mich einen besonderen Stellenwert, weil ich den Entstehungsprozess sehr genossen habe.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie Illustrationen sich in unterschiedlichen Kontexten verändern. Wie ein Bild sich wandelt, wenn es neben einem anderen steht. Welche Verknüpfung im Kopf des Betrachters zwischen diesen beiden Bildern entsteht.
Dieser Effekt tritt auch bei Bildserien oder Comic-Sequenzen auf. Und es macht mir persönlich besonderen Spass, mit diesem Effekt zu spielen. Verschiedene Bilder in unterschiedlichen Aneinanderreihungen auszuprobieren und zu gucken, was sie in mir auslösen.
Bei dem Projekt Waldminiatur gab es zahlreiche Variationen der Bildabfolgen, die ich für mich durchgespielt habe, bevor die finale Version feststand. Die ganzen Variationen einer Geschichte mit unterschiedlichen Aussagen zu erstellen macht mir viel Freude. Deswegen sind der Prozess und die Zwischenergebnisse für mich genauso wichtig wie das Endergebnis.
Leider kann der Leser mit einem gedruckten Buch den Spass an diesen Variationsmöglichkeiten nicht erleben. Um das aber erfahrbar zu machen, wurde das Folgeprojekt „Tunguska“ nicht als Buch sondern in einem Raum präsentiert.
Tunguska ist ein erzählerisches Experiment, eine Serie von 16 Bildtafeln, die in der Ausstellung als Quadrat von 4x4 Bildern präsentiert wurden. Der Betrachter konnte so mit seinem Blick über die Wand wandern und unterschiedliche Verknüpfungen zwischen den Motiven herstellen. Jeden Tag wurden die Bilder nach einem Zufallsprinzip neu gehängt, damit sich immer wieder neue Leseerfahrungen ergeben.
Vielleicht wäre es noch wichtig zu erwähnen, dass  ich solche Projekte nicht wirklich als Comicgeschichte bezeichnen würde, auch wenn sie in einem Comiclayout präsentiert werden. Sie erzählen keine klassische Handlung, sie ähneln mehr einem grafischen Gedicht oder einem grafischen Traum.

Wenn Sie ein Traumprojekt beschreiben könnten: Was würden Sie gerne illustrieren?
Das darf ich natürlich nicht verraten, damit es kein anderer realisiert. Aber über Aufträge über Buch- oder CD-Cover oder Literaturillustrationen freue ich mich immer.
An einem besonderen Projekt konnte ich dieses Jahr allerdings schon arbeiten. Ich hatte die Gelegenheit, ein Cover für die Nachtmahr-CD von Meret Becker zu illustrieren. Eine CD, die mich schon seit dem Studium begleitet und auch damals sehr geprägt hat.

Wie erleben Sie das Klima unter Illustratoren? Ist jeder ein potentieller Konkurrent, den man meidet, oder ein Kollege im selben Arbeitsumfeld, mit dem man sich gerne austauscht?
Nein, gar nicht. Viele Illustratoren sind Einzelkämpfer und sind über Austausch immer dankbar. Es herrscht ein sehr gutes Klima unter den Kollegen. Jeder hat seinen Schwerpunkt und seine Nische, da gibt es nicht so viele Situationen, bei denen man in direkter Konkurrenz steht.
Ausserdem ist es sowieso üblich, für unterschiedliche Auftraggeber zu arbeiten, die Kunden wechseln ständig, jeder arbeitet mal für Spiegel, Focus oder Geo.

Haben die elektronischen Medien den Beruf schwerer gemacht oder beflügelt?
Die elektronischen Medien haben viele neue Möglichkeiten geschaffen wie z.B. Buchtrailer oder animierte Gif-Illustration, kleine bewegte Motive für online-Medien. Wenn sie weiterhin mit den Print-Medien zusammen existieren, wäre das ein Gewinn. Aber die Printmedien werden sie nicht ersetzen können. Oder wie Vaughan Oliver gesagt hat: If print was invented tomorrow, it would be the death of digital.

Was raten Sie jemandem, der Illustrator werden will?
Viel zeichnen und experimentieren, sich neugierig mit allem beschäftigen (Bücher, Filme, Kunst etc), viel Geduld und sich trotz Durststrecken nicht vom Weg abbringen lassen. Sich auf die Freude bei der Arbeit konzentrieren und nicht so viel Gedanken  über den Erfolg oder die Wirkung auf andere machen.

Welchen Illustrator soll ich hier noch vorstellen?
Da gibt es so viele….Aber neulich habe ich das Buch „Der Zirkus“ von Jungyoon Kwon entdeckt, ein wirklich faszinierendes Werk, von ihr würde ich gerne mal ein Interview lesen…


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